In meiner Jugend habe ich mich schwer getan eine berufliche Entscheidung zu treffen. Ich wollte eigentlich nur im Tierheim arbeiten, was anderes kam für mich nicht in Frage. Da ich keine Ausbildung zur Tierpflegerin machen konnte, habe ich ohne Ausbildung in einem Tierheim gearbeitet. Ich habe mich bei der Arbeit sehr wohl gefühlt und auch wenn ich immer viel Mitgefühl mit den Tieren dort hatte, so habe ich es doch auch genossen jedes einzelne Tier kennen zu lernen.
In den Jahren die ich dort gearbeitet habe, war ich hauptsächlich für die Betreuung (auch medizinisch) und Vermittlung der Hunde zuständig.
Ich habe keine Angst, auch vor den "gefährlichen" Hunden nicht, aber ich habe immer Respekt. Die Tiere haben mir gezeigt wie nah sich mich an sich ran ließen und das habe ich auch respektiert. Gerade auch in dieser Situation erschien mir das sehr sehr wichtig. Wenn man sich mal versucht in ein Tierheimtier rein zu versetzen, dann wird schnell klar, wie schrecklich diese Erfahrung für sie ist. Stellen Sie sich vor, ein Ihnen vertrauter Mensch lädt sie zu einem Überraschungsausflug ein und sperrt sie danach in eine Gefängniszelle und lässt sie dort alleine.... Ich denke, man kann sich das nur schwer vorstellen, aber man kann ahnen, wie grausam dies ist!!!
Von all diesen tollen Hunden durfte ich lernen, ich habe sie beobachtet, studiert und ich habe sie alle in mein Herz geschlossen. Sie haben sich mir gezeigt in ihrer ganzen Persönlichkeit, ihre Bedürfnisse, ihre Abneigungen, ihre Ängste, all dies hat sie ausgezeichnet und geprägt und sie haben sich auf mich eingelassen und mir erlaubt, sie kennen zu lernen. Ich danke jeder einzelnen Seele dafür und einige herausragende Langzeit "Insassen" werde ich nie vergessen.
Danke, dass ihr euch mir, grad auch unter diesen schwierigen Lebensbedingungen, gezeigt habt.
Ich habe auf jeden Fall aus meiner Erfahrung gelernt und bin zu dem Schluss gekommen, dass jeder Hund es wert ist, dass man sich die Mühe macht hinter die Kulissen zu schauen. Jedes Problem hat eine Ursache und mit Liebe, einer sicheren Hand und viel
Verständnis, kann man mit seinem Hund zusammen wachsen, abgeben ist in den seltensten Fällen sinnvoll!! Für uns ist das Problem dann weg, für den Hund wird es mit jedem menschlichen Vertrauensbruch schlimmer....
Irgendwann war ich für das Tierheim nicht mehr bezahlbar, es wurden keine Vollzeitkräfte mehr beschäftigt und von einem Teilzeitjob konnte ich nun mal nicht leben.
Ich machte schweren Herzens eine Ausbildung zur Industriekauffrau und habe in diesem Beruf nun viele Jahre gearbeitet. Mit dem Herzen war ich immer bei den Tieren, meine eigenen Tiere (zusätzlich zum Hund hatte ich immer noch Katzen und verschiedene andere Tiere, alle aus dem Tierschutz bzw. kurz davor ins Tierheim zu kommen) waren immer mein Ausgleich zum Beruf und ein Leben ohne Tiere ist für mich nicht denkbar.
2011 beschloss ich, dass ich zumindest nebenberuflich und Privat zu meinen Wurzeln zurück kehren muss. Ich machte 2012/2013 die Ausbildung zur Hunde- Trainerin und Resozialisierungstherapeutin. Mein Wunsch ist es, die Kommunikation zwischen Mensch und Hund zu verbessern und somit Ihnen und Ihrem Hund die Lebensqualität zu erhöhen.
In der Ausbildung habe ich mir sehr detailliertes Hintergrundwissen über die Spezie Hund und ihr Rudelverhalten aneignen können. Aber am meisten gelernt habe ich von den Hunden die mich begleitet haben, und auch die, die mir in ganz unterschiedlichen Lebenssituationen begegnet sind. Sie alle haben mich gelehrt, das jeder Hund ein ganz individuelles Wesen, mit unterschiedlichen Erfahrungen, Wesenszügen und Fähigkeiten ist und das jeder einzelne verdient, das man ihn im gesamten erkennt und liebt.
Oft wenn wir "Probleme" mit unseren Vierbeinern haben, liegt es nur daran, dass wir gegenseitig nicht in der Lage sind unsere Sprachen zu verstehen. Wer hat noch nicht gedacht:
"Warum versteht mein Hund mich nicht - warum weiß ich nicht warum er dies oder jenes tut bzw. nicht lässt?"
Mein Ziel ist es, Ihnen die Körpersprache von unseren Vierbeinern näher zu bringen und ich möchte Ihnen vermitteln, wie unsere Körpersprache auf unsere Hunde wirkt. Leider sind wir Menschen zu Kopfmenschen erzogen worden, für uns ist die verbale Kommunikation das Wichtigste geworden. Auf unsere Körpersprache achten wir nicht mehr und dies ist auch ein Grund, warum unsere Hunde oft nicht wissen, was wir von Ihnen wollen.
Nur wenn wir unserem Hund vermitteln können, was wir von ihm erwarten, wird er es verstehen und kann unsere Erwartungen auch erfüllen und nur wenn wir ihn verstehen, sind wir in der Lage ihn gewaltfrei und artgerecht dahin zu bringen, sich vertrauensvoll an uns zu orientieren.
Hundeerziehung heißt für mich, erwünschtes Verhalten zu verstärken, die Ursachen für unerwünschtes Verhalten zu erkennen um es in erwünschtes Verhalten umzuwandeln.
Hierzu ist es wichtig, auf die Bedürfnisse im alltäglichen Leben von Hund und Halter einzugehen um beidem gerecht zu werden.
Es gibt für die einzelnen Probleme keine pauschalisierten Lösungen. Halter und Hund sind Individuen und man muss dies immer individuell betrachten. Nicht jeder Hund der am Zaun bellt macht dies aus denselben Gründen...
Copyright © 2022 RumTi - die mobile Tierpflege – Alle Rechte vorbehalten.
Powered by GoDaddy Website-Baukasten